Vom Netz auf die Straße – Wenn aus digitaler reale Gewalt wird

Das Internet spielt beim Entstehen von Hass eine besondere Rolle, denn Radikalisierung läuft oft in den Kommentarspalten ab. Der digitale Raum erlaubt es, die unmittelbaren Folgen diskriminierenden Verhaltens auszublenden und senkt dadurch die individuelle Hemmschwelle für persönliche Angriffe. Eine Auseinandersetzung mit anderen Positionen und Lebensrealitäten findet in der Regel nicht statt. Allerdings lassen sich digitale und reale Welt gar nicht mehr trennen. Vorfälle, wie die Ermordung des ehemaligen Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübke oder das rassistische Attentat auf eine Synagoge in Halle im Oktober 2019, bei denen sich die Täter maßgeblich über das Internet radikalisiert hatten, zeigen deutlich, dass digitaler Hass schnell in reale Gewalt umschlagen kann.

Interview mit einem Aussteiger

In einem Videointerview gibt ein Aussteiger aus der rechtsextremen Szene Einblicke in seine privaten Radikalisierungsprozess vom einfachen Jugendlichen zu einem gewalttätigen und kriminellen Neonazi. Über die persönliche Erzählung wird die abstrakte Auseinandersetzung mit dem Thema greifbarer und verständlicher gemacht. Was mit einfachem, scheinbar harmlosen Sprüchen anfängt kann schnell eskalieren. In diesem Fall sogar so weit, dass ein Leben komplett davon bestimmt wird. Wie sich der Hass aufschaukelt und wie schwer es sein kann, ihn hinter sich zu lassen erzählt in diesem Interview der Neonazi-Aussteiger Philip Schlaffer eindrücklich. Die Teilnehmenden erhalten die Möglichkeit, ihre Fragen direkt per Instagram an die Personen zu schicken und von diesen beantworten zu lassen. 

TNunbegrenzte TN-Anzahl, Dauerschleife; Instagram: 1 aktive*r Teilnehmer*in
Dauerca. 5-10 min
ArtVideointerview
ModulzieleSensibilisierung über die Gefahren durch Online Hate Speech
Anleitung und Beschreibung 
Material und DownloadsMonitor oder Laptop + Beamer, Tablet mit Instagram Projektprofil, Lautsprecher
Vorbereitungszeit 
Anspruchslevel