2. Kapitel: Erkennen

Vom Netz auf die Straße – Wenn aus digitaler reale Gewalt wird

Das Internet spielt beim Entstehen von Hass eine besondere Rolle, denn Radikalisierung läuft oft in den Kommentarspalten ab. Der digitale Raum erlaubt es, die unmittelbaren Folgen diskriminierenden Verhaltens auszublenden und senkt dadurch die individuelle Hemmschwelle für persönliche Angriffe. Eine Auseinandersetzung mit anderen Positionen und Lebensrealitäten findet in der Regel nicht statt. Allerdings lassen sich digitale und reale Welt gar nicht mehr trennen. Vorfälle, wie die Ermordung des ehemaligen Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübke oder das rassistische Attentat auf eine Synagoge in Halle im Oktober 2019, bei denen sich die Täter maßgeblich über das Internet radikalisiert hatten, zeigen deutlich, dass digitaler Hass schnell in reale Gewalt umschlagen kann.

Hass sichtbar machen (Sticker challenge)

Vom Netz ins reale Leben, denn Hass begegnet uns nicht nur im Internet. Auch in der realen Welt sind immer wieder Zeichen des Hasses zu sehen, manche in Codes versteckt, andere offen. Aber genauso im Gegensatz zu den Echokammern des Internets auch viel Gegenrede. Welche Aufkleber, Graffiti, Schilder etc. begegnen uns in der Offline-Welt, die ein Statement gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und für Demokratie, Toleranz und eine liberale weltoffene Gesellschaft setzen?

Actionbound + Miro

TN1-unbegrenzt
Dauerca. 10 – 15 min
ArtFotoprojekt
ModulzieleSichtbarkeit im öffentlichen Raum, Zivilgesellschaftliches Statement für Demokratie
Anleitung und BeschreibungBitten sie die TN vorab auf die Suche nach Stickern, Graffiti oder Schildern gegen Diskriminuerung in ihrem Wohnort zu begeben, und diese fotografisch festzuhalten. Sammlung und Diskussion auf einem virtuellen Whiteboard.
Material und Downloads 
Vorbereitungszeit 
Anspruchslevel